Nachdem ich gestern schön ausschlafen und mich am leckeren Radisson-Frühstücksbuffet bis 11 Uhr (!) bedienen konnte, erreichte mich eine E-Mail von unser frisch operierten Trainer Jerzy Konikowski in auf mein Notebook in mein Zimmer.
Er bat mich, meine Mitstreiter sollen seine Forderung nach einer 100%ige Punkteausbeute erfüllen! Um 12 Uhr war die anderen hier im Radisson-Hotel zum Mittagessen und überbrachte “leise”, aber bestimmt die Nachricht mit der Forderung von Jerzy.
Kein Aufmucken oder derartiges habe ich zur Antwort bekommen und das war gut so. Ich verabredete mit Trainer Heinz zur “Notebook-Diagnose” gegen 13,30 Uhr in mein Zimmer, Bis dahin bin ich im Stadtzentrum spazieren gegangen mit dem Ziel, noch ein einfaches Einbein-Stativ für ruhige Videoaufnahmen meiner Digicam zu kaufen. Leider habe ich kein Erfolg gehabt und auf dem Rückweg habe ich eine Eiskugel mit Waffel für 3 Schweizer Franken, umgerechnet 3 Euro, gegönnt.
Die allgemeine Lebenshaltungskosten sowie Preise für Lebensmittel und eigentlich in alle Bereiche sind hier höher als in der guten Alten Heimat. Ja, der Durchschnitt-Schweizer verdient auch mehr als der Deutsche Bundesbürger.
Nun gut, ich war mit Heinz mitsamt sein Notebook in mein Zimmer und untersuchte nach Probleme der Zusammenarbeit der ChessBase-Produkte Fritz 11 und ChessBase 8 (ja, wirklich die Vorgängerversion und es tut seinen Zweckt fast genauso gut wie die neuere Version). Festgestellt habe ich, dass trotz der Einspielen der Updates vom ChessBase-Server nicht die Probleme gelöst werden konnte. Es ging um die Ãœbergaben der Schachpartien von Fritz 11 nach der Analyse zu Chessbase 8 und dann noch mal zurück an Fritz 11, nein, es wollte zu Fritz 10 zurück und stoppte dann die weitere Programmausführung. Es ist ärgerlich und Heinz muss jedes Mal weiterhin ein Programm öffnen und schliessen und dann das andere Program….usw.. Eine Google-Recherche ergab keider keine Hilfestellung.
Nach knapp eine Stunde gingen wir in den Turnierraum und sahen eigentlich nur vorteilhafte Stellungen aus Deutscher Sicht. Dieter nach seinen Malheur von gestern wollte unbedingt das bereinigen und das tat er nach weitere Minuten mit Schwarz-Sieg (Französisch Verteidigung) gegen den Schottischen Spieler Robert Burnet. Das waren scon mal 33,3% der Jerzy-Forderung erfüllt.
Die Eröffnungswahl von Annegret hat mich etwas erstaunt und erfreut, denn sie spielte mit Schwarz gegen ihren Gegner Maciej Szalko aus Polen meine Lieblingseröffnung die Holländische Stonewall-Verteidigung. Sie kam recht solide aus der Eröffnung in das Mittelspiel, wo sie einige Komplikationen überstehen musste. Aber dann nach dem Ãœbergang im Endspiel packte sie ihre “Trickkiste” aus und lavierte ihren Gegner nach und nach in eine schlechtere Stellung. Das Ergebnis daraus war Materialgewinn eines Läufers gegen 2 Bauern. Es war nur noch eine Frage des technischen Umwandelns zu einen verdienten Siegpunkt. Die Jerzy-Forderung im Hinterkopf erfüllte sich nunmehr zu 66,7%!
Nun musste Rainer den Schlußpunkt holen gegen den John Simoes aus Portugal. Keine einfache Aufgabe für unser Gehörlosen-Großmeister, denn immerhin eine ELO-Zahl über 2000 besitzt der Portugiese. Leider konnten Heinz und ich die Partie nicht hautnah verfolgen und auch das “heranzoomen” mit meine Digicam brachte keine Aufklärung um den Stand der Partie. Ich bat einige Spieler, die innerhalb der Spielraum, mal einen Blick auf diese Partie zu werfen und einen Urteil zu bilden. Schön war, dass ich gleich 3 Meinungen bekamen und alle gleichdeckend einer vorteilhaften Stellung für Rainer waren! Das war dann auch bis zum Schluß gegen 18 Uhr nach gut 5 Stunden Spielführung erfolgreich mit einen Sieg für Rainer ausgegangen!
Danach gingen wir gemeinsam mit einer sehr guten Stimmung zum Abendessen und wenn unser Jerzy diese Zeile liest mit Freude, dass wir wir ihn und seine Forderung heute “erhört” und zu 1005 erfüllt! Wir wollen natürlich in der 5.Runde bzw. in der 4.Runde (ich im Schach-Open) weiterhin versuchen, das beste zu geben.
Nach dem Abendessen, was sehr lecker war und gar kein Vergleich mit dem “verunglückten” Sonntagabendessen, fuhren wir mit 9 Personen zur Belohnung nach Arbon am Bodensee, etwa 30 Minuten VW-Busfahrt entfernt. Es war ein herrlicher Spaziergang am Ufer entlang und am Hafen. Wir sind nach einer Stunde dann noch zum Standbad-Restaurant in der Nähe hingefahren. Auch dort war Stimmung, denn es wurde Live-Musik gespielt und wir genossen den Blick rüber nach Deutschland sowie nach Österreich. Nach fast 20 Jahren bin ich wieder am Bodensee und habe es fast vergessen, wie schön dort es ist.
Kurz vor 21.30 Uhr waren wir wieder in Sankt Gallen im Hotel Jägerhof eingetroffen und verabredeten zur Analyse der Partie von Rainer im Speisesaal. Die Partie von Rainer war sehr interessant aus strategischer Hinsicht und wir, Heinz und ich, waren beeindruckt und lobten Rainer für dessen Spielführung. Wir haben dann noch eine Parie aus der Weltmeisterschaft der Blinden-Gehörlosen Schachspieler! Ja, ich habe es vergessen zu erwähnen und nicht nur ich bin beeindruckt, wie diese acht Teilnehmern, sieben Männer und eine Frau, in Sankt Gallen Schach um den Titel spielen.
Ausblick auf die nächste Runde:
Rainer spielt gegen David Guy aus Wales mit sicherlich Siegchancen und auch Dieter gegen den sympathischen jungen Engländer Christher Kreutzer wird es haben. Annegret wird morgen ihre zweite “Mädchenpartie” bestreiten gegen die 14 Jahre alte Fatima Muradova aus Aserbaidschan und hier sollte Annegret gute Chancen haben. Und mein Gegner ist der Londoner Philip Gardner und mit ihm habe ich schon einige Male die Klingen am Schachbrett gekreuzt mit dem Ergebnism dass ich ihn öfter besiegen konnte- Man könnte von einen Länderkampf Deutschlang gegen “Großbritannien” (zwei Engländer und ein Wallaiser) reden, aber das gibt es in der realen Sportwelt nicht. Großbritannien ist ein Sammelbegriff der britischen Länder.
Hier sind Bilder aus dem Turnierraum und Arbon.
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